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Hans Purrmann

(1880-1966)

Nach einer Ausbildung im väterlichen Stubenmaler-Betrieb und zwei Studienjahren an der Karlsruher Kunstgewerbeschule zieht es den 17-jährigen an die Münchner Akademie, wo er bald Schüler Franz von Stucks wird. Sieben Jahre später, 1904, geht er nach Berlin. Dort wird er auf Empfehlung von Max Liebermann sehr rasch in die Berliner Sezession aufgenommen. Aber er zieht weiter.

In den Jahren ab 1905 bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs hält er sich in Paris auf. Ohne Geldmittel und Sprachkenntnisse kommt er dort an, findet aber bald in Henri Matisse einen wegweisenden Lehrer und Freund, den er wenig später dazu bewegen kann, die „Académie Matisse“ zu eröffnen. Die französische Mittelmeerküste wird zu einem fundamentalen Erlebnis. Mit Matisse reist er zwischen 1908 und 1910 auch drei Mal nach Deutschland, wobei ihr erster Weg, vor München und Berlin, ins heimatliche Speyer führt. Berlin, der Bodensee, Rom, Florenz, schließlich das Tessin sind weitere Lebensstationen Purrmanns.

In krisenhaften Zeiten (in der Ausstellung „Entartete Kunst“ ist er mit zwei Bildern vertreten) leitet er acht Jahre lang in Florenz die Villa Romana und bewahrt sie vor dem Schlimmsten. Hier berührt sich seine eigene Arbeit unmittelbar mit der Künstlerförderung, für die er sich in der Nachkriegszeit auch wieder als Juror beim Deutschen Künstlerbund einsetzt. 1957 wird er in den Orden Pour le Mérite gewählt.

In seinen letzten Lebensjahren wird sein Werk in großen Retrospektiven (Düsseldorf und Hannover 1960, München 1962) gezeigt. Er malt bis zu seinem Tod 1966. Seine letzten Worte sind: „portami i colori“.